Der erneute Brand des Gerätehauses am 11. Januar 2009

Nach der Jahrehauptversammlung am 10. Januar 2009 geschah in den frühen Morgenstunden des 11. Januars das, was niemand erneut miterleben wollte. Nachdem die Jahreshauptversammlung beendet war, wurde gegen 4:30 Uhr in der Nacht von der Leitstelle in Diepholz Alarm ausgelöst. Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Jahren brannte das Syker Gerätehaus. Bereits auf der Anfahrt in Richtung Am Feuerwehrturm war klar, dass dies erneut eine Katastrophe für die Feuerwehr Syke bedeutete. Der Nachthimmel war bereits weit sichtbar vom Feuerschein erleuchtet und laut hörbar explodierten Atemluftflaschen und andere Druckbehälter. Die Kameradinnen Und Kameraden, die herbeigeeilt waren, mussten hilflos mitansehen, wie das eigenen Haus mitsamt Fahrzeugen, Geräten und anderen Habseligkeiten in Flammen stand, während man auf die bereits alarmierten umliegenden Ortsfeuerwehren wartete. Die Parallen zum Brand von 1994 waren unverkennbar und die Bilder riefen bei vielen Beteiligten Erinnerungen wach, da sie bereits den ersten Abbrand miterlebt hatten.

Da die Einsatzfahrzeuge bereits von den Flammen eingeschlossen waren und sich die Fahrzeughalle bereits im Vollbrand befand, mussten die Kameradinnen und Kameraden der anderen Wehren die Brandbekämpfung übernehmen. Lediglich der Mannschaftstransportwagen konnte vor den Flammen gerettet werden und nahezu unbeschädigt aus der Fahrzeughalle ins Freie gebracht werden. Außerdem blieb das historische Tanklöschfahrzeug verschont, da es sich nicht im Gerätehaus befand, sondern sich in der benachbarten alten Fahrzeughalle befand, die die Einsatzfahrzeuge der Ortsfeuerwehr bis 1984 beherbergte. Das Hauptaugenmerk diese Einsatzes lag darauf, den vom Feuer noch nicht betroffenen Sozialtrakt zu halten. Mit Riegelstellungen und unter Einsatz von drei Drehleitern wurde das Feuer, dessen Flammen bis zu 20 Meter in den Nachthimmel schlugen, von allen Seiten bekämpft. Da es zu starker Rauchentwicklung im Verlauf des Einsatzes kam, wurden Anwohner evakuiert und in den Räumen des DRK Syke untergebracht und versorgt. Nach stundenlanger harter Arbeit gelang es das Feuer unter Kontrolle zu bringen und zu löschen, dabei konnte der Sozialtrakt des Gerätehauses erfolgreich gehalten werden. In der Nacht waren insgesamt circa 250 Einsatzkräfte aus den Ortsfeuerwehren der Stadt Syke, Bassum, Bramstedt, Nordwohlde, Leeste und Brinkum, sowie die Technische Einsatzleitung Nord aus Stuhr, der Gerätewagen Gefahrgut aus Diepholz, das Technische Hilfswerk Syke, das DRK und eine Leitende Notärztin an dem Einsatz beteiligt.

Die Bilanz des Brandes ließt sich erschreckend. Die Fahrzeug- und Waschhalle brannte bis auf die Grundmauern nieder, vom Haus konnte nur der Sozialtrakt gerettet werden. Alle Einsatzfahrzeuge, bis auf den Mannschaftstransportwagen, wurden Opfer der Flammen, darunter der Einsatzleitwagen, das Tanklöschfahrzeug, das Löschgruppenfahrzeug, die Drehleiter und der Rüstwagen, sowie der Gerätewagen Gefahgut des Landkreises Diepholz. Sämtliche im Gerätehaus gelagerten Geräte und Ausrüstungsgegenstände, darunter viele von den Kameraden selbst angeschaffte Dinge, wurden zerstört. Der Gesamtschaden, den das Feuer angerichtet hat, beträgt etwa drei Millionen Euro.

Noch am Morgen wurde die Einsatzstelle von den Brandermittlern der Polizei beschlagnahmt und mit der Suche nach der Ursache des Feuers begonnen. Auf der Pressekonferenz wenige Tage später gab es den nächsten Schock. Das Feuer wurde vorsätzlich durch Brandstiftung gelegt und auch die Ursache für den Brand von 1994 war Brandstiftung, was bis zu diesem Zeitpunkt jedoch nie veröffentlicht wurde, bis dahin war immer von einem technischen Defekt die Rede gewesen. Die Ermittlungen konnten jedoch keinen Täter dingfest machen, sodass die Ermittlungen schließlich nach insgesamt zwei Jahren eingestellt wurden.

Am Tag nach dem Abbrand wurde eine Krisensitzung im Rathaus einberufen, in der die Folgen des Brandes und die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Orstfeuerwehr Syke diskutiert wurden. Eine Drehleiter Automatik mit Korb 23/12 von der Firma Metz und ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16 von der Firma Schlingmann wurden als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Beide zuvor als Vorführfahrzeuge genutzten Fahrzeuge wurden später gekauft. Außerdem wurde der provisorische Fahrzeugpark durch einen Einsatzleitwagen der Feuerwehr Lohne, einen Gerätewagen-Gefahrgut der Feuerwehrschule Loy sowie ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehrschule Celle als Leihgaben komplettiert. Die Fahrzeuge wurden zunächst in der alten Fahrzeughalle gegenüber der Ruine, die für die Drehleiter in Eigenarbeit erweitert werden musste, untergebracht. Die Halle war jedoch zu klein, um sämtliche Fahrzeuge und Ausrüstung darin unterzubringen, sodass von der Kreissparkasse Syke Container zu Verfügung gestellt wurden, um dort die persönliche Schutzausrüstung zu lagern. Damit war die Einsatzbereitschaft der Ortsfeuerwehr Syke erst einmal wieder hergestellt. Hilfsangebote trafen nicht nur aus Syke und dem Umland, sondern aus ganz Deutschland von anderen Feuerwehren, Firmen, Organisationen und Privatpersonen ein. Für die Hilfsbereitschaft, die uns entgegengebracht wurde, möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal aus teifstem Herzen bedanken.

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